14. September 1769: 250. Geburtstag Alexander von Humboldt
„Was Goethe für den Geist, war Humboldt für Natur und Sinne. Humboldt war ein Universalgenie, das die Natur in Gänze und in Zusammenhängen zu erforschen suchte. Damit ist er aufgrund seiner Leistungen zum integralen Teil deutscher Kultur geworden“, so Dr. Alexander Jehn, Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.
Der Universalgelehrte Alexander von Humboldt war zu seinen Lebzeiten in Paris, Berlin oder Washington eine gefragte Persönlichkeit, ob als Forscher, Entdecker, Umweltschützer oder Menschenrechtler. Durch seine Forschungsreisen und zahlreichen Kontakte war er weltweit vernetzt und bewegte sich auch dank seiner Sprachbegabung (er beherrschte Deutsch, Französisch, Spanisch, Englisch und Latein) mit einer Leichtigkeit zwischen den verschiedensten Ländern, Sprachen und Kulturen. Sein wissenschaftliches Werk umfasst rund 50 Bücher, 800 Aufsätze und Essays. Zahlreiche biologische Disziplinen lassen sich auf seine umfangreichen Forschungsarbeiten zurückführen, wie z.B. die Ozeanografie, die Pflanzengeografie und die Ökologie.
Alexander von Humboldt, am 14. September 1769 in Berlin geboren, wuchs auf Schloss Tegel in einer Adelsfamilie auf, in der Sitte, Kultur und Lernen oberste Priorität hatte. Unterrichtet wurde er und sein zwei Jahre älterer Bruder Wilhelm von den besten Hauslehrern Preußens, darunter der Botaniker Carl Ludwig Willdenow, der sein Interesse für die Pflanzenwelt weckte und Daniel Chodowiecki, der ihn im Kupferstechen und Radieren schulte. Nach seinem Studium u.a. in Geografie, Pflanzenkunde, Kameralistik, Altertumswissenschaften und Bergbaukunde in Frankfurt/Oder, Hamburg, Göttingen und Freiberg arbeitete Humboldt anschließend von 1792 bis 1795 als preußischer Bergbeamter.
Nach dem Tod seiner Mutter Elisabeth 1796 verließ er den Staatsdienst und bereitete seine erste große Expedition minutiös vor. Im Juni 1799 verließ er zusammen mit dem französischen Botaniker Aimé Bonpland Europa, ausgestattet mit Forscherpässen für die spanischen Kolonien in Süd- und Mittelamerika. Mit zahlreichen Messgeräten im Gepäck erkundeten die beiden fünf Jahre lang die amerikanischen Tropen und weite Teile des spanischen Kolonialreichs (Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Kuba, Mexiko und den USA). Sie erforschten u.a. den rund 6300 Meter hohen Chimborazo, entdeckten die Verbindung zwischen dem Orinoco und dem Amazonas und verorteten den magnetischen Äquator. Humboldt beschäftigte sich auf dieser Reise u.a. mit Vulkanologie, Kartografie, Botanik, Ethnologie, Landwirtschaft, Erdmagnetismus, Meteorologie und Meereskunde. Zurück in Europa veröffentlichte er ab 1805 sein insgesamt 34 Bände umfassendes Reisewerk (Opus Americanum), das ihn weltberühmt machte. Bis 1827 forschte und schrieb er in Paris an seinem Reisewerk, um schließlich nach Berlin zurückzukehren und für den preußischen König als Kammerherr und Wissenschaftsorganisator tätig zu werden.
Seine zweite große Forschungsreise führte ihn 1829 ins russische Reich, auf Einladung der russischen Regierung, die die Kosten für die Expedition übernahm und sich neue Erkenntnisse über gewinnbringende Minenvorkommen erhoffte. Humboldt gelangte bei seinen Forschungen, die sich vor allem auf den Erdmagnetismus, das Klima und geologische Themen konzentrierten, bis an die chinesische Grenze. Nach seiner Rückkehr nach Berlin war er weiter mit der Herausgabe des Opus Americanum beschäftigt und arbeitete unermüdlich bis zu seinem Tod 1859 an seinem Lebenswerk, dem „Kosmos“, in dem er alles Wissen über die Welt vereinen wollte. Dieses blieb jedoch unvollendet.
Auch andere Pläne konnte Humboldt nicht umsetzen. Beispielsweise scheiterte sein Wunsch, Indien und den Himalaya zu erforschen, am britischen Widerstand. Letztere nicht zuletzt deswegen, weil Humboldt die von der britischen Kolonialmacht praktizierte Sklaverei scharf attackierte.
Das Außergewöhnliche an Alexander von Humboldt war und ist sein Sinn für Gesamtzusammenhänge. Humboldt versuchte bei seinen Forschungen Erkenntnisse aus den verschiedensten Wissenschaften miteinander zu verknüpfen, um damit Naturgegebenheiten und Naturereignisse besser erklären und verstehen zu können. Dieser global-ökologische Ansatz hat seit dem Ende des 20. Jahrhunderts spürbar an Bedeutung gewonnen und Humboldts Forschertätigkeiten in unserer heutigen Zeit wieder stärker ins Blickfeld gerückt.
Auch andere Pläne konnte Humboldt nicht umsetzen. Beispielsweise scheiterte sein Wunsch, Indien und den Himalaya zu erforschen, am britischen Widerstand. Letztere nicht zuletzt deswegen, weil Humboldt die von der britischen Kolonialmacht praktizierte Sklaverei scharf attackierte.
Das Außergewöhnliche an Alexander von Humboldt war und ist sein Sinn für Gesamtzusammenhänge. Humboldt versuchte bei seinen Forschungen Erkenntnisse aus den verschiedensten Wissenschaften miteinander zu verknüpfen, um damit Naturgegebenheiten und Naturereignisse besser erklären und verstehen zu können. Dieser global-ökologische Ansatz hat seit dem Ende des 20. Jahrhunderts spürbar an Bedeutung gewonnen und Humboldts Forschertätigkeiten in unserer heutigen Zeit wieder stärker ins Blickfeld gerückt.