21./22. April 1946: 75. Jahrestag der Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD
Die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zählt zu den wichtigen Wegmarken der deutschen Teilung nach 1945.
Am 21./22. April 1946 beschließen Delegierte der SPD und KPD auf einem Sonderparteitag im Berliner Admiralspalast einstimmig die Gründung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der Sowjetischen Besatzungszone. Mit dem Online-Dossier „75 Jahre Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD“ präsentiert die Bundesstiftung Aufarbeitung zu diesem Jahrestag nun Analysen, Leseempfehlungen und Bildungsangebote. Videointerviews mit den Zeitzeugen Wolfgang Leonhard und Erich Loest bieten einen unmittelbaren Blick auf die damaligen Ereignisse. Das Dossier richtet sich an alle historisch Interessierten, insbesondere aber an Multiplikatoren der schulischen und außerschulischen Bildung.
Dem Vereinigungsparteitag vor 75 Jahren war eine massive Kampagne der sowjetischen Besatzungsmacht vorausgegangen. Sozialdemokratische Funktionäre, die sich nicht durch Versprechungen überzeugen ließen, wurden eingeschüchtert, bedroht oder ausgeschaltet. Viele Einheitsgegner zogen sich deshalb aus der Parteiarbeit zurück oder gingen in den Westen. Die Sozialdemokraten, die den Weg in die SED mitgingen, hofften, in der neuen Partei den Ton angeben zu können. Diese Erwartung erfüllte sich nicht. Stattdessen markierte der Vereinigungsparteitag vor 75 Jahren eine wesentliche Etappe auf dem Weg in die kommunistische Diktatur in Ostdeutschland.
75 Jahre später gibt es keine SED mehr. Ab 1990 existierte deren Nachfolgepartei „Die Partei des Demokratischen Sozialismus“ (Kurzbezeichnung: PDS), die bis 2007 bestand. Eine neuerliche Umbenennung erfolgte im Juli 2005 in „Die Linkspartei.PDS“ (Kurzbezeichnung Die Linke.PDS). Im Juni 2007 ging die PDS schließlich im Zuge der Fusion mit der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) in der Partei „Die Linke“ auf. Im Zuge der Friedlichen Revolution in der DDR entstand die Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP, ab Januar 1990 SPD). Sie wurde am 7. Oktober 1989 in Schwante bei Berlin gegründet und vereinigte sich am 26. September 1990 in Berlin mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Als erster Vorsitzender der SPD in der DDR wurde im Februar 1990 Ibrahim Böhme gewählt.
Hier geht es zum Dossier: http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/dossiers/zwangsvereinigung