22. Juni 1941: 80. Jahrestag des „Unternehmen Barbarossa“ – Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion
Am 22. Juni jährt sich der Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion im Jahre 1941 zum 80. Mal. Dieser Krieg wird bis heute als Weltanschauungs-, Lebensraum- und/oder als Vernichtungskrieg bezeichnet. Wie auch immer dieser Überfall bewertet werden mag, es ist die Fortsetzung eines bereits mit der Kriegserklärung Deutschlands an Polen 1939 (21 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges) begonnenen brutalen, die Zivilbevölkerung massiv miteinschließenden Eroberungskriegs, in dem die Sowjetunion mit 27 Millionen Toten die höchste Opferzahl des Zweiten Weltkriegs zu beklagen hatte. Das von Stalin diktatorisch geführte Land hatte allein rund 14 Millionen getötete Zivilisten zu betrauern.
Mit dem Angriff auf die Sowjetunion verlor der am 24. August 1939 in Moskau unterzeichnete deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt) seine Gültigkeit. Dieser Pakt war durch ein Geheimes Zusatzprotokoll ergänzt worden, das die Teilung Polens und der Baltikum-Staaten im Kriegsfall vorsah. Nach dem Angriff auf Polen am 1. September 1939 war diese Regelung von beiden Seiten angewandt und Polen aufgeteilt worden.
„Dieser Krieg hat die Landkarte Ost- und Ostmitteleuropas verändert, hat Flucht, Vertreibung und Umsiedlung wie auch massenhaftes brutales Ermorden ausgelöst, hat unsagbares Leid und Verzweiflung in Familien gebracht. Der sogenannte ‚Ostfeldzug‘ ist noch heute im Gedächtnis sehr Vieler präsent. Insoweit hat er in der bundesdeutschen wie europäischen Erinnerungskultur seinen unverrückbaren Platz. Das Ausmaß dieses verbrecherischen Krieges im Osten und insbesondere die Leiden der Bevölkerung in Polen, dem Baltikum, Weißrussland, der Ukraine und Russland sind in unserer Erinnerungskultur nicht ausreichend verankert. Dieser Krieg hat das Bild von Deutschland und von den Deutschen in den Staaten Ostmittel- und Osteuropas bis heute mitgeprägt. Deshalb ist das Wissen über die damaligen Ereignisse von großer Bedeutung. Verständigung und gegenseitiges Vertrauen kann es nur auf der Basis dieses Wissens geben,“ so HLZ-Direktor Dr. Alexander Jehn.