Zum Hauptinhalt springen

13. August 1961: 60. Jahrestag des Mauerbaus – Die deutsche Teilung wird in Beton gegossen

Die ab dem 13. August 1961 errichtete Berliner Mauer gilt als DAS Symbol der deutschen Teilung. Sie war die Grenze zwischen Freiheit und Unfreiheit, die zudem die Hauptstadt Deutschlands teilte. Wenn heute von der DDR als Diktatur und Unrechtsstaat gesprochen wird, machte die Mauer das Unrecht am sichtbarsten.

Die Entscheidung zur Schließung der Sektorengrenze fiel bei einer Besprechung zwischen den beiden Machthabern der Sowjetunion und der DDR, Nikita Sergejewitsch Chruschtschow und Walter Ulbricht, am 3. August 1961 in Moskau. Bislang hatte sich die Kreml-Führung seit Mitte der 1950er Jahre lange gegen ein solches Vorhaben verwahrt.  Die Mauer sollte den Machthabern des Ostblocks dazu dienen, die umgangssprachlich so bezeichnete „Abstimmung mit den Füßen“ durch die Bevölkerung der DDR, weg aus dem „sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat“, endgültig durch Abriegelung der Grenzen zu stoppen.

Der Plan zum Mauerbau war ein Staatsgeheimnis der DDR-Regierung. Die Mauer wurde auf Ansage der SED-Führung unter Überwachung durch Volkspolizisten und Soldaten der Nationalen Volksarmee von Bauarbeitern errichtet – entgegen den Beteuerungen des Staatsratsvorsitzenden der DDR Ulbricht auf einer internationalen Pressekonferenz am 15. Juni 1961 im Festsaal des Hauses der Ministerien in Ost-Berlin. Eine  Journalistin  hatte dort damals die Frage gestellt:

„Bedeutet die Bildung einer freien Stadt Ihrer Meinung nach, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?“

Walter Ulbricht antwortete:

„(…) Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Wir sind für vertragliche Regelung der Beziehungen zwischen Westberlin und der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik. Das ist der einfachste und normalste Weg zur Regelung dieser Fragen. (…)“

Ulbricht war damit der erste, der den Begriff „Mauer“ in diesem Bezug öffentlich verwendete – zwei Monate, bevor sie überhaupt stand. Über den Bau der Mauer war zu jenem Zeitpunkt jedoch noch nicht entschieden.

„Heute ist die DDR Vergangenheit. Sie gilt bei vielen eher als miefiges, ruinöses und langweiliges Land unter der Führung alter, schlecht gekleideter Männer. Man denkt heute eher an Braunkohle-Geruch als an Stasi-Mief. Dabei war die DDR eine knallharte Diktatur, die im letzten Winkel des Privaten herumschnüffeln, die Karrieren und individuelle Lebenswege massiv beeinflussen konnte. Das Subtile und Lähmende des Herrschaftsapparates der Staatspartei SED wird heute gerne unterschätzt. Natürlich konnte auch in der DDR gelacht, gelebt und geliebt werden, konnte man sein persönliches Glück finden – aber das geschah trotz der SED-Diktatur und ihrem Unterdrückungsinstrument der Stasi,“ so HLZ-Direktor Dr. Alexander Jehn.

 

Bei der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung können u. a. folgende Publikationen zum Thema bestellt werden: