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Fast vergessen

Der Podcast nimmt mit auf Geschichtsreise – hin zu historischen Ereignissen, die häufig leider schon ein wenig in Vergessenheit geraten sind. Im Fokus steht dabei nicht nur der Rückblick in die Vergangenheit, sondern auch die Auswirkungen auf die heutige Situation. Gerade durch die Erinnerung an dunkle Kapitel der Menschheitsgeschichte, lassen sich oft auch aktuelle Konflikte besser verstehen. Selbst wenn sich die Geschichte nicht ändern lässt, kann man zumindest aus ihr lernen. Oder um es mit den Worten Wilhelm von Humboldts zu sagen: „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“

Folge 1: Der Konflikt in Mali

ist Landesvertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Malis Hauptstadt Bamako. Er studierte Politikwissenschaften in Rostock, Bonn und Ottawa (Kanada). Seit 2016 arbeitet Christian Klatt für den sozialdemokratischen Thinktank. Zu Beginn als politischer Bildner in Bonn, daraufhin wechselte er 2018 in die Auslandsvertretung nach Westafrika in den Senegal. Seit 2019 führt er das Büro der FES in Mali.
 

Links:

Eine Übersicht über den Konflikt liefert die Bundeszentrale für politische Bildung:
https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/175842/mali/

Weitere Informationen über das Referat der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bamako finden Sie unter folgendem Link:
https://www.fes.de/referat-afrika/mali

Die Bundeswehr ist in Mali an zwei großen Einsätzen beteiligt. Zum einen an der Friedensmission MINUSMA der Vereinten Nationen:
https://www.bundeswehr.de/de/einsaetze-bundeswehr/mali-einsaetze/minusma-bundeswehr-un-einsatz-mali
Zum anderen an der Ausbildungsmission EUTM der Europäischen Union: https://www.bundeswehr.de/de/einsaetze-bundeswehr/mali-einsaetze/eutm-bundeswehr-eu-einsatz-mali
 

Seit den Rebellenaufständen der Tuareg in Nordmali im Jahr 2012, weitet sich die Krise fortlaufend auf weitere Landesteile und Konfliktparteien aus. Aufklärung über die Komplexität des Krieges liefert daher in dieser Folge Christian Klatt, Landesvertreter der FES in Mali. Er erklärt den Einfluss des Arabischen Frühlings auf den Krisenbeginn und weshalb trotz des Friedensabkommens von 2015 keine Stabilisierung der Region in Sicht ist. Christian Klatt betont zudem die Bedeutung eines stärkeren öffentlichen Diskurses, damit #Malinichtvergessen wird. Außerdem diskutieren wir die Rolle Frankreichs in diesem Konflikt, sowie die deutsche Beteiligung der Bundeswehr.

Folge 2: Der Völkermord in Ruanda 1994

ist Völkerrechtler und Sprachwissenschaftler. Er arbeitet als wissenschaftlicher Angestellter am Hamburger Institut für Sozialforschung bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Er ist außerdem Vorsitzender der Initiative Kongo e.V. Zudem ist Herr Hankel auch Autor zahlreicher Publikationen – mit dem Fokus auf das humanitäre Völkerrecht, Völkerstrafrecht und das Gewaltgeschehen im afrikanischen Gebiet der Großen Seen. Bereits seit 2002 untersucht er insbesondere den Völkermord in Ruanda und die Versuche zur Aufarbeitung des Genozids. Dazu veröffentlichte er unter anderem folgende Bücher:
-    Ruanda. Leben und Neuaufbau nach dem Völkermord. Wie Geschichte gemacht und zur offiziellen Wahrheit wird, Springe: Zu Klampen, 2016
-    Ruanda 1994 bis heute: Vom Umgang mit einem Völkermord, Springe: Zu Klampen, 2019

 

Links:

Weitere interessante Informationen und Hintergründe über den Völkermord in Ruanda, finden Sie auf der Projektseite von Genocide Alert zum Ruandaprojekt: https://www.genocide-alert.de/projekte/20-jahre-nach-dem-genozid-in-ruanda/hintergrund/

Der Spielfilm „Hotel Ruanda“, über den in dieser Folge gesprochen wird, erschien 2005 unter der Regie von Terry George.

Mehr Informationen über den von den Vereinten Nationen eingeführten Internationale Strafgerichtshof für Ruanda (ICTR) finden Sie auf der offiziellen Seite des ICTR: https://unictr.irmct.org/

 

Innerhalb von 100 Tagen ereignete sich einer der blutigsten Völkermorde Afrikas. Zwischen April und Juli 1994 töteten radikale Angehörige der Gruppe der Hutu mehr als 800.000 Tutsi und mindestens 100.000 moderate Hutu während des Bürgerkriegs in Ruanda. Über die Hintergründe dieses schrecklichen Verbrechens, dessen juristische Aufarbeitung und die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft, sprechen wir in dieser Folge mit dem Völkerrechtler und Sprachwissenschaftler Gerd Hankel. Er erklärt außerdem wie Hutu und Tutsi heutzutage in Ruanda zusammenleben und warum er an die #ZukunftfürRuanda glaubt.

Folge 3: Der Hitler-Stalin-Pakt

Claudia Weber ist seit 2014 Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Schwerpunkt ihrer Forschung ist u.a. die Gewalt- und Kriegsgeschichte des 20. Jahrhunderts. So publizierte sie zur Geschichte der Massenerschießungen von Katyń und den Umgang mit den Kriegsverbrechen Stalins. 2019 erschien „Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz, 1939-1941“ im Verlag C.H.Beck, München. Gegenwärtig leitet sie das Viadrina-Forschungsprojekt „Ambivalenzen der Europäisierung“ und ist Mitglied in zahlreichen Beiräten und Gremien, u. a. im Stiftungsrat der „Stiftung Ettersberg. Europäische Diktaturforschung – Aufarbeitung der SED – Diktatur“.

Links:

Über die Geschichtspolitik des russischen Präsidenten Vladimir Putin führte die Körber-Stiftung ein Interview mit Claudia Weber (Darin auch ein Link zu Putins Petersburger Rede vom 20.12.2019):

https://www.koerber-stiftung.de/koerber-history-forum/2020/interview-weber

Zur Geschichtspolitik Putins hat auch der Journalist Andrej Kolesnikov in der Zeitschrift „Osteuropa“ geschrieben:

https://zeitschrift-osteuropa.de/hefte/2020/6/erinnerung-als-waffe-1/

Trotz erbitterter Gegnerschaft schlossen Hitler und Stalin noch am Vorabend des Zweiten Weltkriegs einen Pakt, der für die Völker, die er zum Gegenstand ihrer rigorosen Machtpolitik machte, traumatische und historische Folgen hat – bis heute. Vieles über diese mörderische Allianz ist den Historikern bekannt, aber kaum mehr im öffentlichen Bewusstsein. Fast vergessen sind über die bloßen Fakten das Leid, das in der Folge dieses Zweckbündnisses die Bevölkerung in den jeweiligen von beiden Mächten besetzten Gebieten zu ertragen hatte. Welche weltgeschichtlichen Folgen der Pakt hatte und wie weit sie bis heute reichen, ist Thema dieses Podcast mit der Osteuropahistorikerin Claudia Weber.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds&nbsp (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/)

Folge 4: Herero-Aufstand – Die Schlacht am Waterberg 1904

absolvierte sein Studium der Geschichte, Journalistik und Französisch an den Universitäten Hamburg, Yaoundé in Kamerun und Aix-en-Provence in Frankreich. 2002 habilitierte er an der Humboldt Universität in Berlin, an der er auch seit 2007 Professor und Lehrstuhlinhaber für Afrikanische Geschichte ist. Bis 2006 war Andreas Eckert außerdem Directeur d'Etudes an der Maison des Sciences de l'Homme in Paris. Im Herbst 2009 übernahm er die Leitung des Kollegs „Arbeit und Generation in global-historischer Perspektive“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zudem schreibt Andreas Eckert regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Links:

Das Bundesarchiv zeigt auf seiner Webseite verschiedene zeitgeschichtliche Dokumente zum Herero-Krieg in einer virtuellen Ausstellung:
https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/Der-Krieg-Gegen-Die-Herero-1904/der-krieg-gegen-die-herero-1904.html

Die Stellungnahme des Bundesaußenministers Heiko Maas zum Abschluss der Verhandlungen mit Namibia finden Sie in der Pressemitteilung auf der Seite des Auswärtigen Amts:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/-/2463396

Über den in der Folge angesprochenen Maji-Maji Krieg in Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania, informiert das LEMO – Lebendiges Museum Online: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/aussenpolitik/maji-maji-krieg.html

Die große Mehrheit der Historikerinnen und Historiker ist sich einig: Es war der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts. 1904 lehnte sich das bis dahin massiv unterdrückte Volk der Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, gegen die deutsche Kolonialherrschaft auf. Doch der Aufstand wurde kurz darauf von den deutschen Schutztruppen blutig niedergeschlagen und artete in eine Art Vernichtungskrieg aus. Um die 80% der Herero und 20% der Nama kamen ums Leben. In der heutigen Folge erklärt der Historiker und Afrikawissenschaftler Andreas Eckert die Geschichte des #KolonialkriegNamibia, weshalb die Bundesregierung den Völkermord nach fünfjährigen Verhandlungen mit Namibia nun doch anerkennt und wie Deutschlands Kolonialerbe auch heute noch seine Schatten wirft.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds&nbsp https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 5: Wunschstaat Kurdistan - Größtes Volk der Welt ohne eigenen Staat

studierte Ethnologie, Soziologie, Politikwissenschaft und Pädagogik in Mainz. Sie habilitierte 1999 in Frankfurt an der Goethe-Universität, an der sie mittlerweile auch Professorin am Institut für Ethnologie ist. Zwischenzeitlich lehrte Susanne Schröter unter anderem in Mainz, Trier und an der Yale University. Sie ist außerdem Vorstandsmitglied des „Deutschen Orient-Instituts“ und Senatsmitglied der „Deutschen Nationalstiftung“. 2014 gründete Susanne Schröter das „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ (FFGI) und ist seitdem Direktorin der Einrichtung.

Links:

Detaillierte Informationen zu den aktuellen Entwicklungen des Konflikts finden Sie auf der Seite der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV): https://www.gfbv.de/de/informieren/laender-regionen-und-voelker/voelker/kurden/

Über die Verhaftung zahlreicher kurdischer Politiker*innen der Oppositionspartei HDP durch den türkischen Präsidenten Erdogan informiert die Deutsche Welle: https://www.dw.com/de/t%C3%BCrkei-nimmt-hunderte-wegen-angeblicher-pkk-kontakte-fest/a-56575099

Die Bundeszentrale für politische Bildung liefert weitere Informationen zur aktuellen Lage sowie zu den Hintergründen des Kurdenkonflikts: https://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54641/kurdenkonflikt

Seit hunderten Jahren werden sie verfolgt, deportiert und ermordet – die Kurden. Sie sind das größte Volk der Welt ohne eigenen Staat und zudem auch der größte Spielball im Pulverfass Naher Osten. Warum der Zerfall des Osmanischen Reichs dem Volk nicht das gewünschte Land brachte, was die Ethnie der Kurden eigentlich eint und wie es ihnen in den vier Hauptsiedlungsländern Iran, Irak, Syrien und der Türkei ergeht, diskutiert in dieser Folge die Professorin und Ethnologin Susanne Schröter. Außerdem erklärt sie, warum sie #GerechtigkeitfürdieKurden fordert und warum eine Lösung des Konflikts aktuell in weiter Ferne scheint.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds&nbsp https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 6: „Die im Dunkeln sieht man nicht“ – Stasi-Spitzel bei der Aktuellen Kamera

ist Politikwissenschaftler und arbeitet an der Freien Universität seit vielen Jahren im Forschungsverbund SED-Staat. Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten steht die Geschichte der DDR und hier vor allem der Gesichtspunkt der politisch verantwortlichen Führungsebenen. Ein Themenschwerpunkt seiner Studien zur deutsch-deutschen Geschichte ist die Einflussnahme der SED und des Ministeriums für Staatssicherheit nach Westdeutschland – dabei besonders im Fokus: Die Stasi-Aktivitäten in den Medien von Ost und West.

Links:

Über Auftrag und Projekte des Forschungsverbundes SED-Staat informiert seine Homepage unter: www.fu-berlin.de/sites/fsed/index.html (International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia (ICTY))

An einer umfassenden Darstellung, wie die Staatssicherheit der DDR versucht hat, Einfluss auf die Medien in West- und in Ostdeutschland zu nehmen, hat Jochen Staadt mitgearbeitet: Operation Fernsehen. Die Stasi und die Medien in Ost und West (mit Tobias Voigt und Stefan Wolle). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2008

Einen Überblick zur Geschichte der Aktuellen Kamera gibt die Webseite des mdr unter: https://www.mdr.de/zeitreise/aktuelle-kamera-nachrichten-im-ddr-fernsehen-100.html

Sie war das Flaggschiff des DDR-Fernsehens und das Lieblings-Sprachrohr der SED-Parteiführung: Die Aktuelle Kamera. Das ostdeutsche Pendant zur westdeutschen Tagesschau wurde auch schon mal als „Trompete der Partei“ verhöhnt, weil ihre Sprecherinnen und Sprecher nur verkünden durften, was von Staats- und Parteiführung abgesegnet war. Umso erstaunlicher ist, was der Forschungsverbund SED-Staat unter Leitung von Jochen Staadt herausgefunden hat: Die Staatssicherheit hat nicht nur versucht, die Westmedien zu unterwandern, der Geheimdienst hat auch den staatseigenen Sendebetrieb ausspioniert. Wie die Stasi vorging, Karrieren zerstörte und wovor sie Angst hatte, beschreibt Jochen Staadt in diesem Podcast.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds&nbsp https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 7: Das Erbe von Srebrenica

studierte Geschichte Ost- und Südosteuropas, Geschichte und Kultur des Nahen Ostens und Vorderen Orients sowie Turkologie und Alte Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Danach wechselte er an die Ruhr-Universität Bochum, an der er seit 2011 Professor für die Geschichte des Osmanischen Reichs und der Türkei ist. Seit 2019 ist er auch Dekan der Fakultät für Geschichtswissenschaften. Markus Koller ist außerdem Mitglied in verschiedenen Forschungskreisen wie dem CERES Research Department, dem Osteuropa-Kolleg, der Südosteuropa-Gesellschaft und im Vorstand des Zentrums für Mittelmeerstudien.

Links:

Ausführliche Informationen über den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien und Einblicke in die Prozesse finden Sie unter: https://www.icty.org/   (International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia (ICTY))

Zudem liefert die Bundeszentrale für politische Bildung auf ihrer Seite weitere Hintergrundinformationen zu dem Massaker von Srebrenica: https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/312564/vor-25-jahren-das-massaker-von-srebrenica

Vor gerade einmal 25 Jahren erschüttern Bilder der blutigen Bürgerkriege im zerfallenen Jugoslawien Menschen auf der ganzen Welt. Während der grausamen Kämpfe kommt es auch zur Massenermordung tausender bosnischer Muslime. Im Juli 1995 greift das bosnisch-serbische Militär die UN-Schutzzone Srebrenica an und tötet über 8.000 der sich dort aufhaltenden Flüchtlinge. Völkerrechtler Lars Berster erklärt, weshalb Serbiens Leugnung des Völkermords aus juristischer Sicht sogar begründbar ist. Außerdem diskutiert Historiker Markus Koller in dieser Folge, wie die #AufarbeitungderVergangenheit dem anhaltenden Nationalismus in den Balkanstaaten entgegenwirken könnte und warum das Massaker von Srebrenica auch in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 8: Das Massaker von Katyn

studierte Neue Geschichte, Ost- und Südosteuropäische Geschichte sowie Politikwissenschaft an der Universität Hannover und an der Freien Universität Berlin, an der er 2002 auch promovierte. Nach mehreren Lehraufträgen in Kiel, Regensburg und Basel, ist Martin Aust seit 2015 Professor für Geschichte und Kultur Osteuropas an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte Polens, der Ukraine und Russlands in der Neuzeit.

Links:

Über die Hintergründe des Verbrechens von Katyń informiert die Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/203716/80-jahre-verbrechen-von-katy

Die in dieser Folge besprochenen Filmszenen stammen aus dem Kriegsdrama des polnischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Andrzej Wajda „Das Massaker von Katyń“ von 2007.

Weitere Informationen über den Flugzeugabsturz der polnischen Regierungsmaschine 2010 und die darauf aufbauenden Verschwörungstheorien der PiS-Partei finden Sie in diesem Artikel der Deutschen Welle: https://www.dw.com/de/die-smolensk-katastrophe-bleibt-in-polen-ein-politikum/a-53073100

Der Fund tausender Leichen in Massengräbern, jahrelange Vertuschungsversuche, gegenseitige Schuldzuweisungen und der erbitterte Propagandakampf um ein Kriegsverbrechen. Was sich liest wie ein düsterer Krimi, ist leider bittere Realität. Während des Zweiten Weltkriegs lässt Josef Stalin ein Massaker an tausenden polnischen Kriegsgefangenen verüben und sie im Wald bei Katyn verscharren. Welche Rolle Deutschland bei diesem Verbrechen spielte, wieso der Flugzeugabsturz der polnischen Regierungsmaschine vor zehn Jahren etwas damit zu tun hat und was sich hinter dem Hashtag #1GrabdeswiederauferstandenenPolens verbirgt, erklärt in dieser Folge Historiker und Politikwissenschafter Martin Aust.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 9: Aghet – Genozid an den Armeniern

studierte Geschichte Ost- und Südosteuropas, Geschichte und Kultur des Nahen Ostens und Vorderen Orients sowie Turkologie und Alte Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Danach wechselte er an die Ruhr-Universität Bochum, an der er seit 2011 Professor für die Geschichte des Osmanischen Reichs und der Türkei ist. Seit 2019 ist er auch Dekan der Fakultät für Geschichtswissenschaften. Markus Koller ist außerdem Mitglied in verschiedenen Forschungskreisen wie dem CERES Research Department, dem Osteuropa-Kolleg, der Südosteuropa-Gesellschaft und im Vorstand des Zentrums für Mittelmeerstudien.

absolvierte sein Jura-Studium an den Universitäten Passau, Münster, Lüttich und an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er 2008 promovierte. Im gleichen Jahr war er auch Proberichter am Landgericht Kassel. Zwischen 2009 und 2012 arbeitete Lars Berster als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für deutsches und europäisches Strafrecht, Völkerstrafrecht sowie für Friedenssicherungs- und Konfliktvölkerrecht an der Universität zu Köln. Dort habilitierte er auch anschließend bis 2020. Er ist außerdem Mitautor des führenden Kommentars zur ‚Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide‘, der sowohl vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag und vom Supreme Court der Vereinigten Staaten aufgegriffen wurde. Seit 2015 ist Lars Berster Mitglied und Mitarbeiter im Scientific Committeevon „Yahad in Unum“, einer Nichtregierungsorganisation zur Erforschung von Völkermord und Menschlichkeitsverbrechen in Osteuropa, Mittelamerika und im Nordirak.

Links:

Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet weitere Hintergrundinformationen zum Übergang des osmanischen Reichs in den türkischen Nationalstaat: https://www.bpb.de/internationales/europa/tuerkei/184976/vom-reich-zur-republik

Der Dokumentarfilm „Aghet – Ein Völkermord“ von Regisseur Eric Friedler aus dem Jahr 2010 arbeitet den Genozid durch eine Mischung aus Zeitzeugenzitaten und szenischen Darstellungen auf.

Die Originaldokumente zur Debatte im Bundestag 2015/16 über die Anerkennung des Völkermords am armenischen Volk finden Sie hier: Gedenken an Völkermord an den Armeniern (2015) https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2015/kw17_de_armenier-369868

Antrag zum Völkermord an Armeniern beschlossen (2016) https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw22-de-armenier-423826

Generelle Informationen zu den in der Charta der Vereinten Nationen festgelegten Vereinbarungen finden Sie unter: https://unric.org/de/charta/

Das offiziell von den Vereinten Nationen ausgezeichnete ‚Reset‘ – Projekt informiert auf seiner Seite über die UN-Konvention gegen den Völkermord: https://reset.org/knowledge/die-un-konvention-gegen-den-voelkermord

Originaldokumente und Vereinbarungen zum Völkerrecht der Vereinten Nationen – wie die Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 – finden Sie in der audiovisuellen Bibliothek für Internationales Recht: https://legal.un.org/avl/ha/cppcg/cppcg.html

Aghet - armenisch für „die Katastrophe“ – beschreibt ein besonders dunkles Kapitel des Ersten Weltkriegs. Im osmanischen Reich findet einer der schwersten Völkermorde der damaligen Zeit statt. Schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier werden von der jungtürkischen Regierung systematisch ermordet. Doch bis heute leugnet die Türkei ihre Verantwortung für den Genozid am armenischen Volk. Aber auch das frühere deutsche Kaiserreich ist in dieses Verbrechen verwickelt. Völkerrechtler Lars Berster erläutert, inwiefern Deutschland eine juristische Mitschuld trifft und weshalb sich die Türkei seit über 100 Jahren gegen eine Anerkennung des Verbrechens sträubt. Warum Historiker Markus Koller dennoch an #VernunftundGlaubeandieZukunft appelliert, erfahren Sie in dieser Folge.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 10 – Teil 1: Kaukasuskrieg 2008 – Russland gegen Georgien

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin seit 2009. Nach seinem Abitur trat er 1968 in die Bundeswehr ein und durchlief anschließend die Offizierslaufbahn. Danach folgten unter anderem Anstellungen beim Supreme Headquarters of Allied Powers in Europe (SHAPE) in Mons und beim Bundesministerium der Verteidigung in Bonn. Von 2005 bis 2009 war Wolfgang Richter Leiter des militärischen Anteils der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien.

Links:

Den Bericht der "Unabhängigen Untersuchungskommission zum Konflikt in Georgien" (IIFFMCG – CEIIG) des Europäischen Rats finden Sie unter folgendem Link:

https://www.mpil.de/en/pub/publications/archive/independent_international_fact.cfm

Weitere Informationen zum Georgienkrieg von 2008 sind auf der Webseite der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg einsehbar:

https://osteuropa.lpb-bw.de/kaukasus-krieg

Einen Einblick in die weiterhin angespannte Lage in den Konfliktregionen Südossetien und Abchasien liefert folgender Artikel der Deutschen Welle:

https://www.dw.com/de/s%C3%BCdossetien-sagt-referendum-zu-russland-beitritt-ab/a-61981641

00:00 Einstieg und Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine

02:59 Der Georgisch-Russische Krieg von 2008

09:03 Konflikte und Gewalt in der Sowjetunion

14:19 Prekärer Sonderstatus der Konfliktgebiete

9:14 Verhältnis zwischen Georgien und Russland

23:50 Eskalation der Konflikte bis 2008

29:36 Verhärtung der Konflikte in Abchasien und Süd-Ossetien

35:07 Ausbruch des Fünf-Tage-Krieges

40:54 Russlands Operation in Abrasien

42:31 Diskussion über russische Invasion

45:03 Beendigung der Kämpfe durch Waffenstillstandsverhandlungen

47:12 Anerkennung von Süd-Ossetien und Abchasien als unabhängige Staaten

48:14 Bruch des Völkerrechts durch Russland

49:57 Eiszeit zwischen Russland und dem Westen

53:09 NATO-Beitritt von Ukraine und Georgien nicht auf der Agenda

54:33 Ablenkung des Westens und Beharren Russlands auf Sicherheitsfragen

55:17 Schlüsselerlebnis: Blockade der Schwarzmeerflotte

56:57 Annexion der Krim

57:13 Der Krieg und seine Folgen

58:30 NATO-Osterweiterung

In Europa schien das Zeitalter der bilateralen Kriege der Geschichte anzugehören. Umso mehr erschütterte Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine das bislang vorherrschende Sicherheitsempfinden. Dabei kam es auch in jüngster Vergangenheit immer wieder zu bewaffneten Konflikten am Rande Europas – so auch im Sommer 2008 beim Kaukasuskrieg zwischen Georgien und Russland. Im Zentrum der Auseinandersetzungen stehen die beiden georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien. Einblicke in die Hintergründe des #Georgienkrieges von 2008 gibt in dieser Folge Oberst a.D. Wolfang Richter von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Er erklärt außerdem, weshalb sich Russlands Sicherheitspolitik und das Verhältnis zum Westen nach der Jahrtausendwende stetig verhärteten. Zudem geben wir einen Ausblick auf die daraus resultierenden Folgen für den aktuellen Krieg in der Ukraine.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 10 – Teil 2: Kaukasuskrieg 2008 – Russland gegen Georgien

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin seit 2009. Nach seinem Abitur trat er 1968 in die Bundeswehr ein und durchlief anschließend die Offizierslaufbahn. Danach folgten unter anderem Anstellungen beim Supreme Headquarters of Allied Powers in Europe (SHAPE) in Mons und beim Bundesministerium der Verteidigung in Bonn. Von 2005 bis 2009 war Wolfgang Richter Leiter des militärischen Anteils der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien.

Links:

Den Bericht der "Unabhängigen Untersuchungskommission zum Konflikt in Georgien" (IIFFMCG – CEIIG) des Europäischen Rats finden Sie unter folgendem Link:

https://www.mpil.de/en/pub/publications/archive/independent_international_fact.cfm

Weitere Informationen zum Georgienkrieg von 2008 sind auf der Webseite der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg einsehbar:

https://osteuropa.lpb-bw.de/kaukasus-krieg

Einen Einblick in die weiterhin angespannte Lage in den Konfliktregionen Südossetien und Abchasien liefert folgender Artikel der Deutschen Welle:

https://www.dw.com/de/s%C3%BCdossetien-sagt-referendum-zu-russland-beitritt-ab/a-61981641

00:00 Einstieg und Rückblick

01:19 Transfer der Kriegssituation von 2008 zum aktuellen Krieg in der Ukraine

01:32 Entwicklung der Beziehungen zwischen Ost und West nach dem Kalten Krieg

02:20 Versprechungen nach dem Kalten Krieg und die NATO-Russland-Grundakte

04:23 Rechtsverbindliche Festlegungen im 2-plus-4-Vertrag

05:08 Russische Sicherheitsbedenken ernst genommen

06:04 Vertiefung der NATO-Russland-Verbindungen

07:22 NATO-Erweiterung und konventionelle Rüstungskontrolle

09:28 Beitritt der baltischen Staaten und Rumäniens und Bulgariens

10:11 Veränderung der Beziehungen nach der deutschen Einheit

10:39 Rüstungskontrolle als Hebel gegen Russland

12:51 Putins Narrativ zur Ukraine

15:18 Souveräne Entscheidung über NATO-Mitgliedschaft

16:02 Kaukasus-Krieg als Wendepunkt

19:54 Vergleich zwischen 2008 und der heutigen Situation

20:37 Unterschiede zum gegenwärtigen Krieg

21:11 Bruch des Völkerrechts und der europäischen Sicherheitsordnung

24:11 Falsche Narrative und fehlgeleitete Angriffsstrategie

27:39 Unterschiede und Parallelen zu Georgien 2008

30:36 Verhindern einer Ausweitung des Krieges und eines Nuklearkrieges

33:23 Deeskalation durch Abkommen und Kommunikation

34:29 Eskalation als Kriegsausweitung

In Europa schien das Zeitalter der bilateralen Kriege der Geschichte anzugehören. Umso mehr erschütterte Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine das bislang vorherrschende Sicherheitsempfinden. Dabei kam es auch in jüngster Vergangenheit immer wieder zu bewaffneten Konflikten am Rande Europas – so auch im Sommer 2008 beim Kaukasuskrieg zwischen Georgien und Russland. Im Zentrum der Auseinandersetzungen stehen die beiden georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien. Einblicke in die Hintergründe des #Georgienkrieges von 2008 gibt in dieser Folge Oberst a.D. Wolfang Richter von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Er erklärt außerdem, weshalb sich Russlands Sicherheitspolitik und das Verhältnis zum Westen nach der Jahrtausendwende stetig verhärteten. Zudem geben wir einen Ausblick auf die daraus resultierenden Folgen für den aktuellen Krieg in der Ukraine.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 11:Der Nordirlandkonflikt

ist Historikerin und Friedens- und Konfliktforscherin. Sie promovierte an der Universität Hamburg, engagierte sich in den Friedensbewegungen der 1980er Jahre und war von 1994 bis 2006 am Bonn International Center for Conflict Studies (BICC) tätig. Zwischen 2001 und 2017 war Dr. Hauswedell zudem Mitherausgeberin des Friedensgutachtens der wichtigsten deutschen Friedensforschungsinstitute und Mitbegründerin der Vierteljahresschrift Wissenschaft & Frieden. Sie unterrichtet irische Geschichte an zahlreichen Hochschulen und lebt einen großen Teil des Jahres in Irland.

Links:

Der in dieser Folge angesprochene Film „Belfast“ ist ein Filmdrama von Kenneth Branagh aus dem Jahr 2021. Er behandelt den Nordirlandkonflikt aus Sicht des kleinen Jungen Buddy.

Weitere Informationen zu der Vorgeschichte des Konflikts finden Sie auf folgender Seite: https://www.planet-schule.de/wissenspool/internationale-krisen/inhalt/nordirland/hintergrund/chronik.html.

Eine kritische Diskussion der Umsetzung des Karfreitagsabkommens behandelt dieser Artikel: https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/54664/nordirland/.

Protestanten gegen Katholiken - Nationalisten gegen Unionisten - England gegen Irland. 30 Jahre lang traumatisierte der bürgerkriegsähnliche Identitäts- und Machtkampf Nordirland. Zwischen 1966 und 1998 starben knapp 3500 Menschen bei Anschlägen und Auseinandersetzungen, zigtausende wurden verletzt. Nach Verabschiedung des Friedensabkommens von 1998 beruhigte sich der Konflikt zunächst, doch in Folge des Brexits droht der Konflikt zwischen den katholischen Nationalisten und den protestantischen Unionisten wieder aufzuflammen. In der heutigen Folge erläutert die Historikerin und Friedens- und Konfliktforscherin Dr. Corinna Hauswedell die Hintergründe des Nordirlandkonflikts und erklärt wie sich am besten #DemokratieInDenKaltenFrieden einbringen ließe.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 12 – Zivile Peacekeeper - Arbeiten im Kriegsgebiet

ist Peacekeeperin und als Policy Officer im CPCC des Europäischen Auswärtigen Dienstes tätig. Ursprünglich stammt sie aus der nordhessischen Kleinstadt Vellmar, studierte Politikwissenschaften in Berlin und ist seit 2010 Teil des Expertenpool des Zentrums für internationale Friedenseinsätze (ZiF). Frau Velickovic ist unter anderem für die Vereinten Nationen und die OSZE im Ausland im Einsatz. 2016 wurde sie vom damaligen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeiner für ihre mehrjährige Tätigkeit in verschiedenen Friedensmissionen (u.a. im Kosovo, Afghanistan und der Ukraine) zur Peacekeeperin des Jahres geehrt.

Links:

Das Zentrum für internationale Friedenseinsätze informiert auf seiner Seite über zivile Akteure in Friedensmissionen: https://www.zif-berlin.org/akteure-friedenseinsaetzen

Eine Erklärung der unterschiedlichen Begrifflichkeiten zur Friedenssicherung finden Sie auf der Seite der Vereinten Nationen: https://peacekeeping.un.org/en/terminology

Auf der Seite der DGVN erhalten Sie weitführende Informationen über das Konzept der Schutzverantwortung (Responsibility to Protect): https://dgvn.de/publications/PDFs/Basis_Informationen/BI55_20170612-web.pdf

Einsätze in Kriegs- und Krisengebieten - darunter kann man sich bei Soldatinnen und Soldaten etwas vorstellen. Aber wie sehen zivile Hilfseinsätze aus? Neben dem Militär leisten nämlich auch andere Organisationen ihren Beitrag zum internationalen Krisenmanagement. In dieser Folge gibt daher die Peacekeeperin Eva-Maria Velickovic Einblicke in ihre persönlichen Erlebnisse und erzählt von ihrem Tätigkeitsfeld während der Auslandseinsätze. Außerdem diskutieren wir das Konzept der Schutzverantwortung (Responsibility to Protect), wie sich Frieden auf lange Sicht bestmöglich sichern lässt, aber auch über das Aufgabenspektrum ziviler Missionen in Krisengebieten.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 13 - Arabischer Frühling

ist Politikwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Dort ist sie insbesondere Expertin für Tunesien und Ägypten. Sie studierte Politikwissenschaft und Arabistik in München, Nürnberg und Bamberg. Im Jahr 2013 promovierte sie an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2012 ist Dr. Weipert-Fenner für die HSFK tätig und koordiniert seit 2023 die Forschungsgruppe „Regimewettbewerb“. Zudem ist sie seit 2021 auch Principal Investigator der Clusterinitiative „ConTrust“ der Goethe-Universität und der HSFK.

Links:

Eine Zusammenfassung der Situation 10 Jahre nach der Arabellion bietet der Audiobeitrag „Alle waren so glücklich damals“ des Deutschlandfunks:

https://www.deutschlandfunk.de/zehn-jahre-arabischer-fruehling-alle-waren-so-gluecklich-100.html

Ausführliche Informationen zum Verlauf und den Hintergründen des Arabischen Frühlings finden Sie auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/naher-osten-331/238933/der-arabische-fruehling-und-seine-folgen/

Weiteres Diskussionsmaterial zur Bilanz der Arabellion finden Sie unter folgendem Link: https://www.politische-bildung.de/tunesien-aegypten

Die Bilder des Arabischen Frühlings von 2011 gingen um die Welt. Tausende von Menschen gingen auf die Straßen und protestierten gegen die machthabenden Regime. Alles begann mit der verzweifelten Selbstverbrennung eines jungen Gemüsehändlers in Sidi Bouzid, einer Kleinstadt in Tunesien. Über die Ausbreitung des Revolutionsgedanken auf weitere Staaten im arabischsprachigen Raum und die die Absetzung zahlreicher Machthaber, sprechen wir in dieser Folge mit Politikwissenschaftlerin Dr. Irene Weipert-Fenner. Wir ergründen neben den Hintergründen der Arabellion auch die durchwachsene Bilanz - heute 12 Jahre nach den Protesten - und weshalb Dr. Weipert-Fenner die Meinung vertritt #NichtsIstVorbei.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/

Folge 14 – Die vergessene Geschichte der Roma und Sinti

ist stellvertretender Geschäftsführer des Hessischen Landesverbandes deutscher Sinti und Roma und selbst Angehöriger der Minderheit. Vor seinem Engagement im Landesverband war der gebürtige Marburger als selbstständiger Kaufmann tätig.  Während des Nazi-Regimes fielen viele seiner Verwandten dem ‚Porajmos‘ (Völkermord) zum Opfer. Sein Vater, der in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde, überlebte, ebenso seine in Frankfurt internierte Mutter. Doch auch heute sind Sinti und Roma von enormer Diskriminierung im Alltag betroffen.

Links:

Weiterführende Informationen über die Minderheit und die Arbeit des Verbands deutscher Sinti und Roma finden Sie auf der Webseite des Landesverbandes Hessen: https://sinti-roma-hessen.de/

Die Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung erforscht antiziganistische Einstellungen in der Mehrheitsgesellschaft: https://www.dezim-institut.de/publikationen/publikation-detail/antiziganismus-als-eigenstaendige-form-des-rassismus-gegenueber-sinti-zze-und-rom-nja/.

Den langen Weg zur Anerkennung des Völkermordes behandelt das Buch „Der Völkermord an den Sinti und Roma und die Bundesrepublik“: https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110774108/html?lang=de.

In Hessen leben aktuell zwischen 7.000 bis 10.000 Sinti und Roma. Sie sind die größte in Deutschland anerkannte nationale Minderheit. Ihre Geschichte ist geprägt von Vorurteilen, Hass und Hetze. Die Verfolgung gipfelte in der Ermordung einer halben Million Sinti und Roma während des Nazi-Regimes. Die Ausgrenzung und Abwertung der aus dem heutigen Pakistan stammenden Volksgruppe nahm jedoch schon vor 600 Jahren ihren Lauf. Über die vergessene Geschichte der Sinti und Roma erzählt in dieser Folge Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des Hessischen Landesverbandes der Sinti und Roma. Neben seinen Erfahrungen als Sinto, erzählt er auch über seinen Wunsch nach mehr #AufklärungÜberAntiziganismus.

Musik: *Ketsa - Lost Worlds https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/